SLS (Sodium Lauryl Sulfate) ist ein Inhaltsstoff der reinigenden Kosmetik, z.B. Shampoos, Seifen, Duschgels oder Zahnpasten. Was ist SLS? Welche Arten von SLS lassen sich nennen? Ist der Inhaltsstoff sicher?
SLS – was ist das?
SLS ist eine Abkürzung von Sodium Lauryl Sulfate, also Natriumlaurylsulfat oder Natriumdodecylsulfat. Das ist ein häufiger und seit Langem verwendeter Inhaltsstoff der reinigenden Kosmetik. SLS kommt nicht nur in Seifen, Duschgels, Haarshampoos, Zahnpasten, Rasierschäumen der Haarfärbemitteln vor, sondern auch in Spülmitteln, Waschmitteln, Fleckenentfernern und Teppichreinigungsmitteln. SLS bewirkt, dass Produkte gut schäumen, Fett und Schmutz auflösen und sich ohne Probleme auswaschen lassen. Trotzdem erfreut sich SLS eines eher schlechten Rufes, weil Sodium Lauryl Sulfate zu Reizungen der Haut und der Schleimhaut führen, austrocknen sowie Allergien oder Entzündungen hervorrufen. Das alles ist möglich, wenn SLS hoch konzentriert ist und einen langen Kontakt mit der Haut hat. Kosmetikprodukte mit SLS werden fast sofort ausgewaschen, deswegen kann lediglich eine sehr empfindliche Haut allergisch daraus reagieren.
SLS – Arten
SLS kann sich unter verschiedenen Namen in der Kosmetik verstecken.
Das sind die ausgewählten Bezeichnungen:
- Sodium Dodecyl Sulfate,
- SDS,
- Sulfuric Acid,
- Monododecyl Ester,
- Sodium Salt,
- Lauryl Sodium Sulfate,
- Sodium N-dodecyl Sulfate,
- Lauryl Sulfate Sodium Salt.
Folgende Substanzen:
- Sodium Cetearyl Sulfate (SCS),
- Ammonium Lauryl Sulfate (ALS),
- Magnesium Lauryl Sulfate (MLS),
- Sodium Coco Sulfate.
wirken ähnlich wie SLS.
Wenn Sie eine besonders empfindliche, allergische oder atopische Haut haben oder am Kopfhautkrankheiten, Schmerfluss oder übermäßigem Haarausfall leiden, sollen Sie eine Kosmetik mit folgenden Inhaltsstoffen wählen:
- Coco Glucoside,
- Decyl Glucoside,
- Disodium Cocoyl Glutamate,
- Lauryl Glucoside.
Ist SLS sicher?
Außer SLS gibt es in vielen Kosmetikprodukten ebenfalls SLES, also Sodium Laureth Sulfate. Hat eine ähnliche Funktion wie SLS, wirkt aber leichter und ist milder für die Haut. Studien von Cosmetic Ingredient Review (CIR) Expert Panel zeigen, dass SLES in der Kosmetik ohne Ausspülen in der 50 Prozent-Konzentration verwendet werden darf. Wenn es um ausspülbare Kosmetikprodukte geht, gibt es keine Begrenzungen, wenn es um die Konzentration geht. SLS ist sicher für die Haut bei der Konzentration von maximal einem Prozent.
Die Sicherheit der Anwendung von SLS und SLES wurde durch SCCS und Europäische Kommission bestätigt. Beide Inhaltsstoffe wirken nicht krebserregend und sind keine potenziellen Allergene. Trotzdem verzichten immer mehr Kosmetikproduzenten auf die Substanzen, was sie sehr gerne auf dem Etikett betonen. Wieso? Es geht um Bedürfnisse und Erwartungen der Konsumenten. Die Menschen wollen eine Kosmetik, die frei von SLS und SLES ist, deswegen bekommen sie eine solche Kosmetik. Wenige Personen sind sich dessen bewusst, dass sie eine andere Zutat enthalten, die eine ähnliche Wirkung hat, beispielsweise SCS (Sodium Coco Sulfate). Obwohl SCS aus der Kokosnuss gewonnen wird, also eine natürliche Herkunft hat, kann es zu Hautreizungen führen. Laut Chemical Abstracts Service ist SCS dasselbe wie SLS.
Wenn ein Kosmetikprodukt SLS oder SLES im Inhalt besitzt, enthält es meistens auch Sojaproteinhydrolysat (Hydrolyzed Soy Protein), Hafer-Proteinhydrolysat (Hydrolyzed Oat Protein), Seidenproteinhydrolysat (Hydrolyzed Silk Protein) oder Panthenol. Alle Substanzen haben eine feuchtigkeitsspendende und mildernde Wirkung, können also die eventuellen, negativen Eigenschaften von SLS oder SLES neutralisieren.
Ist es sinnvoll, auf SLS zu verzichten?
Personen, die keine übermäßig empfindliche oder atopische Haut haben, an keinen Kopfhautkrankheiten und keinem Haarausfall leiden sowie jedes Kosmetikprodukt genau auswaschen, müssen auf Kosmetikprodukte mit SLS gar nicht verzichten. Shampoos mit SLS garantieren eine sorgfältige Kopfhautreinigung und entfernen Schmutz oder Reste der Haarstyling-Produkte. Shampoos ohne SLS reinigen die Haare nur oberflächlich, deswegen sind die Haarsträhnen durch Kosmetikreste schwer, steif und matt. Der Schmutz verstopft die Hautporen und führt zur Entstehung von Pickeln und anderen Problemen.
Es gibt keine universelle Lösung. Jeder Mensch soll den eigenen Weg im Rahmen der Kosmetik wählen.